Oberhof - Jahreswechsel 2008 / 2009


Samstag 20.12.2008 bis Freitag 02.01.2009

680 km 

Dieses Jahr wollten wir Weihnachten und Sylvester nicht zu Hause verbringen 
und stattdessen die Wintertauglichkeit unseres Knausi testen.
Wir wollten in Schnee und vor allem brauchten wir einen Platz
an dem es Sylvester relativ ruhig ist, da unsere Hunde die Knallerei überhaupt nicht
mögen. Nach einem Tipp und tollen Bildern von einem Womobilisten
den wir im Forum "Mobile Freiheit" kennengelernt haben,
sollte es nach Oberhof in Thüringen gehen. Den Platz hatten wir schon mal im
Sommer 07 besucht, eigentlich ein sehr einfacher Platz aber eine schöne Gegend am Rennsteig.
Ideal zum wandern und zum Wintersport.
Tage vorher hatten wir uns schon regelmäßig informiert.
60 cm Schnee und kalt, eigentlich Ideal.

Die Wochen vor dem Urlaub haben wir unsere WoMo noch wintertauglich gemacht.
Winterreifen, Schneeketten und die Truman Duo  Comfort, sowie 
einer grauen  Stahlt Gasflasche statt der vorhandenen Aluflasche, da man diese
schlecht getauscht bekommt.

Am Samstag ging es gegen 8 Uhr los Richtung Thüringen.
Schnell noch beim Bäcker in Darkenburg frische Brötchen und eine Tageszeitung 
gekauft und ab ging es. Nach einer halben Stunde änderte unser Navi schon die Route
auf Grund der Verkehrslage. Ein Stau von 4 km auf der A2 wies und den Weg durch Hannover.
Das Wetter war so wie befürchtet, es wurde langsam wärmer, windig und immer wieder Regen.
Aber dadurch ließen wir uns die Laune nicht verderben. 

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Kurz hinter Göttingen macht wir erstmal eine kurze Rast für die Hunde und zum frühstücken.
Weiter ging es unter ständigen Schauern Richtung Oberhof.
Vom Schnee aber leider nichts zu sehen. Die Laune schwand langsam.
Noch 8 km bis Oberhof, überall nur noch Schneereste.
War's das mit dem Schnee zu Weihnachten ?
Jetzt ging es 8 km Berg auf, Knausi musste sich schon ganz schön anstrengen
aber durch eine diesige Suppe taucht endlich Schnee auf und nicht zu wenig.

Die Straßen waren gerade so zu passieren mit einem WoMo. Auf dem Platz angekommen standen schon 
einige WoMos und der Betreiber wies uns den Platz, Strom war schon mal vorhanden.

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Na das sieht doch gut aus, Schnee ohne Ende, so haben wir uns das vorgestellt.

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Einsame Wege  durch die verschneite Winterlandschaft.

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Unsere Kleinen waren auch begeistert und gut eingepackt.

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Nach einem schönen Sparziergang durch die Winterlandschaft, begann es leider immer mehr zu tauen.
dicke Eiszapfen vielen von  den Bäume unter den wir standen auf unser Womodach, möchte nicht wissen 
wie das Dach jetzt aussieht. Getopt wurde das ganze noch durch einsetzenden Regen.
Na hoffentlich bleibt der Schnee.

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Unsere Fellkinder sind jedenfalls begeistert vom Schnee.

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Na das nenne ich eine Winterlandschaft, mit Schlitten durch die verschneiten Wälder.
Schnee kann doch wirklich toll sein. 

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Von diesen Eiszapfen möchte man nicht erschlagen werden.
Leider steigen die Temperaturen, Tauwettern setzt seit Sonntag ein und immer wieder Regen.

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Heiligabend, endlich sinken die Temperaturen wieder und es ist genug Schnee übergeblieben.

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13 Uhr Heiligabend, hier ist richtig was los am Rodelberg "Alte Golfwiesen."

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So gar eine richtige Snowtubing Piste, na die werde ich die Tage noch mal ausprobieren.

Endlich zum späten Nachmittag fing es wieder an zu schneien, die ganze Nacht durch.
Herrlich und kalt ist es auch wieder. Die erste Gasflasche musste ich auch nach 4 1/2 Tagen tauschen,
zwar stolzer Preis aber was soll's. (18,50 € für 11 KG).

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Erster Weihnachtstag, es über Nacht richtig viel Neuschnee gegeben.
Die Wege sind nach den letzten Tagen wieder gut begehbar.
Kalt ist es geworden, ein eisiger Wind bläst.

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Der Stellplatz füllt sich von Minute zu Minute.
Unglaublich was hier los ist. Immer größere WoMos rollen an.
Zum Abend hin stehen sogar einige Wohnwagen auf den Platz und bis auf ein
paar Plätze ist der Platz rappellvoll. Der Elektriker hatte alle Hände voll
zu tun alle WoMos mit Strom zu versorgen.

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2. Weihnachtstag, der Platz ist mittlerweile geschlossen, bis auf den letzten Platz alles voll.

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Ein Trubel ohne Ende. Die Temperaturen liegen am Tag jetzt um Minus 7 C°.
Die ersten WoMos fallen der Kälte zum Opfer. Bei meinem Nachbar sind die Abwasserrohre
zugefroren, auch das Wasser aus dem Spülbecken fließt nicht mehr ab.
Bei unserem Knausi geht es noch, bis auf Eis von Innen an den Scheiben im Alkoven, Bad und über
dem Heckbett geht es. Das Schloss für den Gaskasten ließ sich gestern nicht mehr schließen.
Nach reichlich Türschloßenteiser konnte ich es Heute wieder befreien.
Das Abwasserrohr ist bis jetzt noch frei mal sehen wie es morgen aussieht.


Wir haben Heute Samstag den 27.12.2008, der Tag an dem das Drama seinen Lauf nahm.
Es ist kalt geworden, 8 C minus. Unsere Wasserleitung scheint irgendwo eingefroren zu
sein, Frischwasser läuft jedenfalls nicht. Vielleicht doch ein Fehler die Heizung über Nacht
zu weit runter gestellt. Naja Heizung erstmal volle pulle an und ab in den Ort zum einkaufen bevor
es richtig voll wird. Schnell noch Brötchen geholt, gefrühstückt und noch mal eine neue Gasflasche getauscht.
Nun machte ich mich auf die Suche nach dem eingefrorenen Rohr. Leider sehr erfolglos.
Mein Nachbar Wolfgang bot mir seine Hilfe an und wir haben die ganzen Wasserleitung
im WoMo zerlegt um den Fehler zu finden. Zumindest haben wir raus gefunden
welche Leitung zugefroren war. Frei bekommen hatten wir die Leitung aber noch nicht.
Wir  wollten heißes Wasser nachkippen um die Leitung frei zu bekommen, da ich keines mehr
machte ich mich mit einem Kanister auf dem Weg zur Waschanlage um frisches
Wasser zu holen. Ich öffnete das Tor ging rein und nach 3 m begann das
Unglück. Auf dem nassen Betonboden hatte sich eine Eisschicht gebildet
und ich habe mich richtig lang gelegt, dabei so unglücklich gefallen das ich mit meiner
linken Hand auf die Stahlschienen geflogen bin auf dem der Arm der Waschstraße
entlangfuhr. Ich spürte einen stechenden Schmerz und mein Handgelenk sah nicht gut aus.
Die Hand passte nicht mehr zum Arm. Der Schock saß tief ich raffte mich auf füllte den Kanister
und ging wieder zurück zum WoMo, meine Frau kam mir mit den Hunden entgegen,
ich sagte noch zu ihr, der Urlaub ist beendet ich habe mit die Hand gebrochen.
Ich schaffte es noch ins WoMo, dann kam der Schmerz richtig durch, die Tränen liefen.
Nachbarn brachten schnell Eis zum kühlen und sahen schnell was passiert war.
Jetzt ging alles ganz schnell, Wolfgang lief zum Platzwart und rief einen Arzt an.
20 min später fuhr der Rettungswagen mit Blaulicht auf den Stellplatz unter den ungläubigen
Blicken der mittlerweile über 100 Womobilisten. Nach 20 min war ich im Krankenhaus nach Suhl,
röntgen und nach weiteren 30 min lag ich auf dem OP Tisch.
Der Arzt machte mir klar das sie alles versuchen würden aber wie ihr auf den beiden Fotos evtl. seht,
war es ein schwerer Trümmerbruch. Mein Handgelenk war an mehreren Stellen gebrochen.
Unter Vollnarkose und einer 2 1/2 stündigen OP setzte mir man eine Titanplatte ein.

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Ich werde die Hand nicht mehr so bewegen können wie vorher, in wie weit sie geschädigt bleibt
wird erst die Zeit zeigen. Zwischen 10 und 40% ist alles möglich bis zur Berufsunfähigkeit,
was ich natürlich nicht hoffe. Nach dem ich am Sonntag nach der Narkose einigermaßen wieder fit war
und geröntgt wurde um zu sehen wie die OP gelaufen ist wollte ich meine Frau anrufen
und ihr mitteilen wie es gelaufen ist. Trotz mehrfacher Versuche ging sie nicht ans Telefon,
naja dachte mir sie ist mit den Hunden raus. 10 min später kam eine Schwester zu mir ans
Bett und sagte mir ich sollte mich in der Notaufnahme melden, meine Frau liege da !!!

Wirklich kein Scherz, meine Frau wurde ebenfalls mit dem Rettungswagen eingeliefert.
Sie ist beim Gassi gehen mit den Hunden auf glatten Schnee, nach dem ein Hund mehr an der Leine gezogen hatten,
ausgerutscht und hat sich ebenfalls das linke Handgelenk gebrochen.
Zum Glück nicht so schlimm wie bei mir, sie ist dann gegen 14  Uhr operiert worden.

Tja da lagen wir nun beide in Suhl im Krankenhaus, die Schwestern waren sehr nett
und hilfsbereit und haben für uns beide ein Zimmer zurecht gemacht.
Nun galt es zu organisieren, was machen wir mit den Hunden, wie bekommen wir
das WoMo wieder nach Hause und wie wir.
Glücklicherweise haben Wolfgang und seine Freunde sich bereit erklärt auf unsere Hunde aufpassen.
Christaines gute Freundin machte sich dann mit ihrem Freund von Nienburg
aus auf nach Oberhof um die Hunde und das WoMo zurück zu bringen.
Gegen 2 Uhr Nachts war das WoMo und die Hunde wieder zu Hause,
noch mal vielen dank dafür. Wir sind dann endlich am 02.01.2009 entlassen worden.
Meine Eltern aus Bremen, haben uns dann trotz miesen Wetters, ein Schneefallgebiet zog
über Deutschland, wieder nach Hause gebracht.
Montag geht es dann wieder zum Arzt vor Ort und es werden wohl noch 5
Schmerzvolle Wochen vergehen bevor ich wieder ans arbeiten denken kann.

Es hätte so schön sein können…… 

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© Axel Müller 2017